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Der kleine Kurt und die große Elphi
Vom Keller (siehe Artikel Kleiner Donner) in den 15. Stock, das ist wohl der größte musikalische Bühnenschritt, der in Hamburg zur Zeit möglich ist. Eben noch kleine unbekannte Bands mit Astra in der Hand angefeuert und nächsten Tag im Großen Saal der klaren Klänge bei Kurt Wagner und seinem Lambchop, nach einem Störtebeker Bier aus Stralsund im unprätentiösen Foyer der Elbphilharmonie. Das Konzept, die Architektur und der klare nordisch-spröde Charme sind gelungenen und passen an die Elbe, das ist klar. Aber ob Kurt da reinpaßt ist nicht so klar, einer der es nun offensichtlich geschafft hat, einer, der sich vor Baubeginn der Elphi auch mit kleinen Klubkonzerten überwasser gehalten hatte. Ist das nun die Krönung, der Ritterschlag eine Genugtuung für einen Independent Künstler? Kurt präsentierte sein neues Album, das reduzierter und experimenteller denn jeh klingt, irgendwie nach Elektro-Slowcore, und hatte mühe seine warme Stimme in dem großen klangperfekten Saal mit der seltsamen Haifischhaut an den Wänden unterzubringen. Die Band wirkte auf der imposanten Bühne etwas verloren, in etwa wie entlaufene Schafe. Zudem wurden die ruhigeren Stücke (also fast jedes) alle zehn Sekunden von einem Huster, Nieser oder Schnaufer aus dem Publikum begleitet, ob dies am Wetter lag oder am Durschnittsalter ist nicht klar. Es besteht der Verdacht, dass Elphi Karten einfach gekauft werden, egal für welchen Künstler, nach dem Motto “wir waren bei Wagner in der Elphilharmonie“ und so verließen einige Besucher schon vor Konzertende den Großen Saal (und machten sich noch schnell auf den Weg zum „Kleiner Donner“...?).



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